Am vergangenen Wochenende stand die zweite Runde des Floorballdeutschland-Pokals auf dem Programm. In vielen Spielen setzten sich die Favoriten klar durch, doch es gab auch einige Überraschungen und spannende Begegnungen, die es wert sind, genauer betrachtet zu werden. Wir haben uns vier Matches herausgegriffen, die besonders ins Auge stachen.
Was war die größte Überraschung?
Ohne Zweifel war der 9:4-Erfolg des SV Nordheim gegen den UHC Döbeln 06 das unerwartetste Ergebnis der Pokalrunde. Die Mannschaft aus Nordheim, die in einer unteren Liga spielt, zeigte von Beginn an, dass sie sich gegen das höherklassige Team aus Döbeln nicht verstecken würde. Früh gelang ihnen die Führung, und das erste Drittel war besonders durch Strafen geprägt, was jedoch Nordheim nicht aus dem Konzept brachte. Beeindruckend: Nordheim erzielte sogar ein Tor in Unterzahl und ging mit einer komfortablen 3:0-Führung in die erste Pause.
Auch das zweite Drittel war nicht weniger turbulent, beginnend mit einer roten Karte gegen Gunnar Liebig vom UHC Döbeln für einen hohen Stock. Es war nicht Liebigs erste Rote Karte in dieser Saison, bereits Mitte September musste er gegen SC DHfK Leipzig frühzeitig vom Feld. Das Spiel entwickelte sich hin und her, und am Ende des zweiten Drittels stand es 5:2 für Nordheim. Im Schlussdrittel kam Döbeln zwar auf 6:4 heran, doch Nordheim setzte genau im richtigen Moment entscheidende Nadelstiche und beendete das Spiel souverän mit einem 9:4-Sieg. Damit verabschiedeten sie Döbeln aus dem Pokal und sorgten für die wohl größte Überraschung der Runde.
Wer musste eine bittere Niederlage einstecken?
Eine besonders schmerzliche Niederlage erlebte der TV Lilienthal l und zwar gegen die eigene zweite Mannschaft. Das Duell zwischen Lilienthal I und Lilienthal II entwickelte sich zu einer Pokalsensation, die in einem dramatischen Penaltyschießen endete. Dabei schien es zunächst ganz anders zu laufen: Die erste Mannschaft der Wölfe ging schnell mit 4:1 in Führung und kontrollierte das Spiel im ersten Drittel.
Doch die zweite Mannschaft gab nicht auf. Im zweiten Drittel gelang es ihnen, das Spiel deutlich offener zu gestalten, und sie gewannen das Drittel mit 2:1, sodass es nur noch 3:5 stand. Das dritte Drittel begann furios: Innerhalb der ersten zwei Minuten und zwanzig Sekunden erzielte Lilienthal II drei Tore und übernahm die Führung. Danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit zwei weiteren Führungswechseln und einem Penaltytor für die zweite Mannschaft. Am Ende der regulären Spielzeit stand es 8:8, und auch die Overtime brachte keine Entscheidung. Im Penaltyschießen behielt schließlich die zweite Mannschaft die Nerven und setzte sich durch. Ein Triumph, der die erste Mannschaft sprachlos zurückließ.
Was war der höchste Sieg eines Heimteams?
Die Baltic Storms überrollten den Berliner Floorball Klub mit einem beeindruckenden 14:1 und feierten damit den höchsten Heimsieg der Pokalrunde. Bereits in den ersten beiden Dritteln zeigten die Storms ihre Dominanz, als sie jeweils mit 4:0 in die Drittelpause gingen. Die Berliner hatten zu keiner Zeit eine echte Antwort auf das druckvolle Spiel der Nordlichter und mussten sich letztlich deutlich geschlagen geben.
Zwar gelang den Gästen zu Beginn des dritten Drittels ein Ehrentreffer, doch das änderte nichts am Verlauf des Spiels. Auch das letzte Drittel kontrollierte das Heimteam und erhöhte das Ergebnis mit weiteren sechs Toren. Mit diesem ungefährdeten 14:1-Erfolg stehen die Baltic Storms sicher in der nächsten Runde des Pokals und haben ein klares Statement an ihre Konkurrenz gesendet.
Was war der höchste Sieg eines Auswärtsteams?
Die Saalebiber aus Halle setzten sich in Regensburg mit einem deutlichen 29:0 durch, doch das Ergebnis erzählt nicht die ganze Geschichte des Spiels. Die Regensburg Panther kämpften tapfer und gaben alles, um gegen das überlegene Hallenser Team zu bestehen. Vor allem zeigten die Gastgeber unermüdlichen Einsatz, um einen eigenen Treffer zu erzielen, was ihnen jedoch leider verwehrt blieb.
Das erste Drittel begann mit einem frühen Tor für Halle nach nur zehn Sekunden. Die Saalebiber bauten ihren Vorsprung schnell aus und beendeten das Drittel mit einer 9:0-Führung. Auch im zweiten Drittel setzte Halle sein kontrolliertes Offensivspiel fort und erzielte zwölf weitere Tore. Im letzten Drittel gab Regensburg weiterhin nicht auf und suchte bis zum Schluss den Ehrentreffer. Halle konnte jedoch erneut dominieren und die Partie mit acht weiteren Toren abschließen. Auch wenn den Panthern ein eigenes Tor verwehrt blieb, bleibt festzuhalten, dass sie bis zum Abpfiff mit großem Einsatz spielten und viel daran setzten, die Saalebiber zumindest einmal zu überwinden.
Foto: Felix Vatterodt
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