top of page

Er ist wieder da! In neuer Auflage! – Der Bundesligarat!

  • Autorenbild: Jonas Henschler
    Jonas Henschler
  • 24. Okt.
  • 4 Min. Lesezeit

Aber was macht er? Wie kam es dazu? Wer ist eigentlich in diesem Rat? All diese Fragen und mehr klären wir im folgenden Interview mit Marco Gipser. Marco ist aktuell Trainer der USV Halle Saale Biber und Mitglied des Bundesligarates.


ree

Hey Marco, schön, dass du dir Zeit für uns genommen hast. Ich habe mitgenommen, dass ihr den Bundesligarat wieder ins Leben gerufen habt, wie kam es dazu?

Marco: Gute Frage. Wir haben den Bundesligarat zum Saisonbeginn gegründet, also vor ein paar Monaten, am 17. Juni. Die Idee, den Rat wiederzubeleben, gab es schon länger. Gary Blume war dabei der treibende Part. Er hat viele Kontakte zu anderen Vereinen, spricht viel mit ihnen und wollte einfach, dass die Vereine wieder mehr Mitspracherecht in der Entwicklung des Floorballs haben. Der Bundesligarat ist ja ein offizielles Gremium, welches auch in der Satzung verankert ist, mit Mitspracherecht, das aber in den letzten Jahren gar nicht genutzt wurde. Also haben wir ihn reaktiviert, uns zur Wahl gestellt, wurden gewählt und sind jetzt seit einigen Monaten aktiv.

 

Wer ist aktuell Teil des Rates?

Marco: Der Vorsitzende ist Gary Blume, außerdem sind Leon Schneider aus Ingolstadt, Johan Nilsson aus Hamburg, Lucas Grünewald aus Bonn, Tobias Uhlmann aus Chemnitz, Philip Schramm aus Dresden und ich mit dabei. Gewählt wurde der Rat am 17. Juni.


Und was genau sind eure Aufgaben?

Marco: Zuerst wollten wir den Bundesligisten wieder ein Gremium geben, das sie direkt in Entscheidungen einbindet. Wenn es um Änderungen oder neue Regelungen geht, sollen die Vereine ein Mitspracherecht haben, das war in den letzten Jahren kaum der Fall. Außerdem brauchen wir eine Struktur, um Ideen und Wünsche der Vereine an den Verband heranzutragen.Ein Beispiel war die Auf- und Abstiegsregelung der letzten Saison. Da wussten viele Vereine gar nicht, was passiert. Das wurde zwar gut gelöst, aber es fehlte einfach eine klare Regelung. Genau solche Themen wollen wir künftig besser strukturieren und koordinieren.

 

Ihr habt ja auch schon konkrete Themen angepackt, zum Beispiel die neue Schiedsrichterordnung.

Marco: Genau. Das war eines der ersten Themen. Wir haben in enger Zusammenarbeit mit der RSK die neue Schiedsrichterordnung besprochen. Dabei konnten wir viele eigene Ideen einbringen, etwa die Überlegung, Schiedsrichter künftig stärker nach Leistung zu bewerten, statt jedes Jahr denselben Ankreuztest zu machen. Einige unserer Vorschläge sind sogar direkt in die neue Ordnung eingeflossen.

 

Und dann kam ja noch die Bundesliga-Konferenz Anfang Oktober. Was war da Thema?

Marco: Ja, das war am 6. Oktober und aus unserer Sicht ein großer Erfolg. Es ging nicht darum, sofort etwas zu beschließen, sondern erstmal Ideen und Meinungsbilder zu sammeln. Hauptthemen waren die Neustrukturierung der Bundesligen und mögliche Lizenzvorgaben für Vereine.Wir haben ein Modell vorgestellt, das eine dritte Bundesliga vorsieht. Ziel ist es, die Sprünge zwischen den Ligen zu verkleinern. Der Weg von der Regionalliga in die 2. Liga und dann in die 1., ist aktuell sehr groß: mehr Spieltage, längere Fahrten, höhere Anforderungen. Mit einer dritten Liga wollen wir den Übergang besser gestalten.


Das klingt nach einem durchdachten Plan. Welche weiteren Punkte habt ihr besprochen?

Marco: Ein wichtiges Thema war das Lizenzierungsverfahren für die Bundesligisten. Es soll sicherstellen, dass Vereine eine funktionierende Jugendstruktur haben, also Jugendmannschaften in verschiedenen Altersklassen, Nachwuchsspieler in den Kadern und allgemein eine nachhaltige Vereinsentwicklung.Wir haben uns dabei auch an anderen Sportarten orientiert, wie Handball oder Basketball. Natürlich sind die Strukturen dort professioneller, aber auch die haben mal klein angefangen. Unser Ziel ist es, den Floorball in Deutschland schrittweise professioneller zu machen.


Wie wurden eure Vorschläge aufgenommen?

Marco: Sehr positiv. Gerade das Thema Jugendarbeit wurde stark begrüßt, viele Vereine sehen das als zentralen Punkt. Es gab viele konstruktive Ideen, wie man die Lizenzkriterien sinnvoll gestalten kann, ohne kleinere Vereine zu überfordern. Kritik gab es eher an Details, etwa bei der Größe der 1. Liga. In unserem Entwurf war von zehn Teams die Rede, das war aber nur ein Rechenbeispiel, kein fester Vorschlag.Auch der Pokalwettbewerb wurde diskutiert. Wir wollen ihn attraktiver machen, nach dem Motto „Klein gegen Groß“. Es soll wieder mehr Überraschungen geben und die Teams aus der 1. und 2. Liga sollen früher einsteigen, damit der Pokalcharakter stärker wird. Aber auch das sind bislang Vorschläge, die nun zur Diskussion stehen.

 

Wie geht es jetzt weiter mit euren Ideen?

Marco: Wir sind gerade dabei, das Feedback der Vereine auszuwerten. Wir kommunizieren viel über WhatsApp und E-Mail und wollen uns in den nächsten Tagen/ Wochen nochmal zu einem Meeting treffen. Danach überarbeiten wir das Konzept und stellen es dann dem Verband vor.Natürlich können wir als Vereine viel planen, aber am Ende muss alles mit dem Verband abgestimmt werden. Bevor wir etwas vorlegen, wollen wir sicher sein, dass das Konzept tragfähig ist, zukunftsorientiert, realistisch und durchdacht.

 

Wenn jetzt ein Verein noch Ideen oder Anregungen hat, wie kann er euch erreichen?

Marco: Wir haben von Floorball Deutschland schon eine eigene E-Mail-Adresse erhalten.  Hier können uns gerne weitere Vorschläge, Anregungen oder Ähnliches zugeschickt werden ->  bundesligarat@floorball.de. Grundsätzlich gilt: Scheut euch nicht, uns anzuschreiben!Wir sind kein Gremium von sieben Leuten, die irgendwas auf eigene Faust umkrempeln wollen. Wir sind für die Vereine da. Wenn jemand eine Idee oder ein Problem hat, kann er sich gerne an uns wenden. Dafür wurde der Bundesligarat wieder ins Leben gerufen.

 

Danke dir, Marco, für das ausführliche Gespräch!

Marco: Sehr gern und danke, dass ihr das Thema aufgreift. Es ist wichtig, dass die Vereine wissen, dass ihre Stimme zählt.





Kommentare


bottom of page