Rückblick auf das erste Wochenende
- Jonas Henschler

- 15. Sept.
- 3 Min. Lesezeit

1. Spieltag - Wer hat gespielt?
SC Potsdam vs. Unihockey Igels Dresden – 8:9 n.V.
MFBC Leipzig vs. Floor Fighters Chemnitz – 4:3
Blau-Weiß 96 Schenefeld vs. SC DHfK Leipzig – 5:10
UHC Sparkasse Weißenfels vs. ETV Piranhhas Hamburg – 7:3
Berlin Rockets vs. SSF Dragons Bonn – 1:6
Wie schlugen sich die Aufsteiger?
Na, wer sagt denn, dass Aufsteiger Lehrgeld zahlen müssen? Der SC Potsdam und der SC DHfK Leipzig zeigten zum Auftakt der Saison ganz klar: Wir sind nicht hier, um nett zu sein, wir sind hier, um Punkte zu holen.
Potsdam feierte seine Erstliga-Premiere stilecht in der prächtigen MBS Arena, inklusive Bundesliga-Glamour auf dem Gerflor. Erster Auftritt, erste Overtime, erster Punkt, das kann sich sehen lassen, Zwar verloren die Potsdamer gegen die Unihockey Igels Dresden mit 8:9 nach Verlängerung, aber der Weg dahin war ein echtes Spektakel. Nach zwischenzeitlichem 1:5 Rückstand, schien das Debüt zu kippen. Doch dann zündete das Ronkanen-Rudel die Aufholjagd!Allen voran Spielertrainer Atte Ronkanen selbst, der sich dachte: Wenn keiner trifft, mach ich’s halt selbst! Mit zwei Treffern brachte er sein Team zurück ins Spiel und in einem furiosen Schlussdrittel wurde die MBS Arena zur Partyzone: Hiironen, Lind, Hoffmann, alle trafen. Der Goalie wurde rausgenommen, das Risiko maximiert und das wurde belohnt mit dem historischen ersten Bundesliga-Punkt der Vereinsgeschichte. Am Ende entschied Dresden durch Strachotas Sudden-Death-Treffer die Partie.
Und Leipzig? Roadtrip ins Glück!
Die Jungs des SC DHfK Leipzig fuhren mit viel motivation und selbstbewusstsein nach dem gewinn des Vorbereitungsturniers in Leipzig ihrer Bundesliga Rückkehr entgegen. Ausärts bei den Schenefeldern gingen die Leipziger offensiv ins Spiel und erarbeiteten sich eine 2 Tore Führung für die erste Pause. Das zweite Drittel beschreibt die Leipziger Vorstellung vom modernen Floorball ganz gut. Es geht hin und her, zwei Treffer in Überzahl für die Schenefelder, aber auch die Leipziger treffen in einer Schenefelder Überzahl. In den letzten 90 sekunden treffen kommen die Schenefelder auf ein Tor heran und Leipzig zieht noch vor der Sirene wieder auf drei Treffer davon. Auch das letzte Drittel lässt sich sehen aus der Sicht der Leipziger. Diese bauen ihre Führung aus und entführen so drei Punkte aus dem hohen Norden. Das wilde Mitteldrittel lässt freude aufkommen und macht Lust auf mehr vom Aufsteiger.
Waren die Bedenken um den MFBC Leipzig gerechtfertigt ?
Bis jetzt nicht! Der Comeback-Modus ist zurück in Leipzig!
Wenn man beim Sparkassen Cup noch etwas orientierungslos stiefelte und sich die Floor Fighters aus Chemnitz mit wachsender Kadertiefe eigentlich schon heimlich den Favoriten-Stempel aufgedrückt hatten, dann hat das in Leipzig wohl niemanden interessiert. Zumindest nicht am Samstag, als der MFBC Leipzig mal wieder seinen inoffiziellen Beinamen zum Leben erweckte: Comeback-Leipzig.
Und der Plot? Fast schon klassisch. Leipzig startet verhalten, liegt 0:1 hinten, alles noch im grünen Bereich. Die Chemnitzer machen Druck, schnüren die Hausherren phasenweise in der eigenen Zone ein. Doch dann? Dann schaltet Leipzig um, im Kopf, auf dem Feld und im Spielverlauf. Zwei Powerplay-Tore bringen die Gastgeber auf Kurs. Im letzten Drittel allerdings der nächste Nackenschlag: 2:3 aus Leipziger Sicht. Wer da dachte, jetzt ist Chemnitz durch, kennt Sven Hoppe nicht.
Mit einem Distenzschuss schießt er den Ball zum 3:3 in das Chemnitzer Tor und Leipzig ist wieder voll da. Doch es kam noch besser: 30 Sekunden vor der Schlusssirene läuft der MFBC den Konter des Spiels. Chemnitz wirft alles nach vorne, Leipzig kontert alles weg. Radim Kühnel mit dem Pass auf Iven Tessmann, der rechts durchbricht, kurz schaut und dann ZACK! Ins kurze obere rechte Eck. 4:3, Halle explodiert, drei Punkte bleiben in Leipzig.
Weißenfels gegen Hamburg - Revanche für die Finalniederlage im Pokal?
Die Gäste aus Hamburg kamen gut in die Partie und waren sofort in allen Bereichen des Feldes präsent. Wie reagiert der amtierende Doublesieger darauf? Gelassen, und dabei Zielstrebig Richtung Hamburger Tor. Am Ende des ersten Drittels bekommt das Publikum einen ersten Eindruck des neuen Sturmduos, Markuss Janusevski vollstreckt nach einem tollen Pass durch Tuukka Hytönen. Diese beiden werden für viel Freude sorgen. Das zweite Drittel ist das Drittel der Gastgeber. Man macht dort weiter, wo man in der letzten Saison aufgehört hat. Die Maschine rollt und rollt und keiner findet eine Antwort. Die Piranhhas haben einiges vor für das Schlussdrittel der Partie und starten mit zwei Treffern. Doch die Weißenfelser bleiben ihrer Linie und stellen nur 13 Sekunden nach dem Anschlusstreffer den zwei Tore Abstand wieder her. Den sehenswerten Schlusspunkt wird den 262 Zuschauern der Stadthalle von Daniel Peterson serviert. Ein langer Ball und per Volley schnürt der Stürmer seinen Doppelpack und dritten Scorerpunkt des Tages. Am Ende stehen ratlose Hamburger, die viel investiert haben und am Ende ohne Punkte die Heimreise antreten müssen.
Dieser Spieltag macht sehr viel Freude auf die neue Saison. Gleich nächste Woche erwartet uns der erste Doppelspieltag, also ein vollgepacktes Floorball-Wochenende, denn die Damen steigen auch in ihre Saison ein.
Foto: J. Kuhle






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